Fort Siloso auf Sentosa
Sentosa gilt als die Vergnügungsinsel Singapurs und gehört heute zu einer der Touristenattraktionen des Landes. Am Wochenende nutzen auch die Einheimischen das vielfältige Angebot der verschiedenen Strände, gehen ins Unterwasser-Aquarium, besuchen die Universal Studios und noch vieles mehr. Bis 1972 hieß die Insel „Pulau Blakang Mati“. Dieses bedeutet auf Malaiisch „die Insel des Todes“. Kein Name, der an Spaß denken lässt, also erfolgte 1972 die Umbenennung in „Sentosa“, Frieden.
Während des zweiten Weltkriegs herrschte auch hier alles andere als Frieden. Die Briten waren schon lange als Kolonialherren an der malaiischen Südspitze etabliert und bauten in den 1880er Jahren das Fort Siloso auf der Insel. Man wollte den strategisch so wichtigen Hafen schützen und befürchtete Angriffe von der Seeseite. In diese Richtung waren auch die Geschütze aufgestellt, weil niemand damit gerechnet hat, dass die Japanische Invasion über das Landgebiet erfolgen würde. Gerüchten zufolge ist ein Teil der Soldaten sogar mit dem Fahrrad die Malaiische Halbinsel hinunter in den Süden gefahren. Am 15. Februar 1942 musste Singapur kapitulieren und die Japaner errichteten auf dem heutigen Sentosa ein Gefangenenlager. Hauptsächlich saßen Briten und Australier ein, aber auch ein großer Teil der chinesischen Bevölkerung wurde interniert mit dem Vorwurf, Anhänger des anti-japanischen Widerstands zu sein. Folterungen und Hinrichtungen am Strand gehörten zum Tagesgeschäft.
Das Fort Siloso ist heute ein Museum und kann besichtigt werden. Ausstellungen in den alten Baracken zeigen Videos und Fotos über die Schreckensherschaft von 1942-1945. Zeitzeugen berichten über das Leben unter der japanischen Besatzung. Untermalt von Audioaufnahmen, welche diese Zeit sehr eindringlich darstellen, gibt es eine Fülle an Informationen über die Geschichte des Forts. In den Bunkeranlagen kann man herum laufen und die alten Geschützstellungen sind vielfach nachgestellt.
In die Tunnel bin ich nicht hinein geklettert, da hatte ich zu viel Bammel vor Tieren, die ich noch gar nicht kenne.
Aber die jüngere Geschichte Singapurs wird hier sehr informativ und interessant erzählt und die Abwechslung zwischen den Kanonen draußen bei tropischen Temperaturen und den Erklärungen in den klimatisierten Räumen haben uns lange dort verweilen lassen.
Damit der Spaß auf der Vergnügungsinsel aber nicht zu kurz kommt, haben wir uns einen Sundowner im Bora Bora am Palawan Beach genehmigt. Mit Blick auf den Sonnenuntergang am Strand sitzen und dabei ein alkoholisches Getränk in der Hand – herrlich so ein Sonntagabend.