1

Spargelzeit auch in Singapur

Die German Association Singapur und die AHK Singapur haben zu “Spargel unterm Sternenhimmel” geladen. 160 Kilogramm des Stangengolds wurden aus Niedersachsen eingeflogen und mit Schinken und Kartoffeln serviert.

Auf Sentosa wurde im Cappella Hotel für die 160 Gäste auf der Terrasse gedeckt und wir hatten einen phantastischen Blick auf das Meer. Seit 30 Jahren schon findet dieses Event dank vieler Sponsoren jährlich statt und nun waren wir mal auch dabei. In Asien ist der weiße Spargel weithin unbekannt und nur in wenigen Geschäften zu bekommen. Aber zum Beispiel German Marketplace und Huber’s Butchery verkaufen sogar deutschen Spargel.
Pappsatt sind wir nach dem Dinner nach Hause gefahren und ich war total glücklich, denn es war sogar schon mein zweites Spargelessen innerhalb einer Woche – und das in Singapur!




Urlaub auf Bali

Der erste Mai ist auch in Singapur ein Feiertag, “Labour Day“.
Der gemeine Expat packt zu Feiertagen seinen Koffer für ein langes Wochenende und verreist. Dieses Mal haben wir da mitgemacht. Billigflug mit AirAsia gebucht und ab nach Bali. Drei Stunden Flug überlebe ich auch, wenn die Knie die ganze Zeit am Vordersitz scheuern.

In Canggu hat uns im Adharana ein wunderschöner Bungalow mit Privatpool erwartet. Seit wir in einer Urlaubsregion leben, in der es durchgehend warm ist, habe ich ein schlechtes Gewissen, auch mal frei zu machen. In Deutschland hatte ich immer das Gefühl, Urlaub auch verdient zu haben, das muss ich hier noch lernen. Aber wer viel arbeitet darf auch mal ausspannen und das tun wir jetzt.

Der Frühstückstisch wird für uns auf der privaten Terrasse gedeckt und den Obstsalat mit Jogurt und dazu das Omelett kann ich wirklich nur empfehlen. Wem zu heiß ist, der springt zwischen zwei Bissen in den Pool. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viel Zeit im Bikini verbracht habe.

Ein bisschen wollten wir auch von der Insel sehen und haben mit dem Motorroller einen Ausflug nach Ubud gemacht. Für die knapp 30 Kilometer waren wir zwei Stunden unterwegs, die meiste Zeit davon sind wir durch die Irre gefahren. Die Beschilderung auf Bali lässt zu wünschen übrig. Angepriesen als hübsches Hippiestädtchen entpuppte sich der Ort als sehr gut besuchter Touri-Ort und wir haben uns nach einem Mangosaft bald wieder auf den Rückweg gemacht, um vor Anbruch der Dunkelheit zurück zu sein. Auch auf Bali gibt es nämlich eine Rushhour. Die Mopedfahrer gönnen sich gegenseitig keine winzige Lücke. Viele Straßen sind so eng, dass Chaos ausbricht, wenn auch mal ein Auto statt der vielen Mopeds den Weg kreuzt. Der Verkehr ist sehr chaotisch und wir waren froh, als wir wieder in unserem Bungalow in den Pool springen konnten.

Das Hotel bietet auch höchst interessante Massagen an, aber ich muss wirklich nicht alles ausprobieren…

Nur einen Kilometer von unserer Unterkunft entfernt liegt der Berawa Beach. Ein Traum für Surfer, die hier ein Wellenparadies vorfinden. Wir haben stundenlang zugeschaut und als ich es endlich am nächsten Tag ausprobieren wollte, waren die Wellen so stark, dass den Anfängern abgeraten wurde ins Wasser zu gehen. Also wieder zurück auf die Sonnenliege und lieber auf die Happy Hour gewartet. Zwei Bier für zwei Euro und den Sonnenuntergang noch gratis dazu, kitschig und so schön.




Fliegender Besuch im 30. Stock

Wir hatten schon einiges an Tierbesuch, meist auf dem Balkon. Die Ameisen werden sofort eliminiert und Schnecken, die unsere Pflanzen auffressen, fordern wir schnell zum Gehen auf. Gottesanbeterinnen machen bei der Landung auf dem Boden oder an der Scheibe ein lautes klatschendes Geräusch, dann weiß man wenigstens, dass sie da sind. Wie viele Kakerlaken sich im Abfluss unter dem Holzboden im Pflanzenbereich aufhalten, möchte ich gar nicht wissen. Vier oder fünf haben wir in den vergangenen acht Monaten entdeckt, das geht noch. Vor den Raupen habe ich Respekt, sollen ja giftige dabei sein. Nun gab es neuen Besuch. Zwei Vögel sind auf unserem Balkon gelandet. Einer ist gleich wieder abgehauen, aber der andere hat sich etwas genauer umgesehen. Es sah fast so aus, als suchte er nach einem Platz um sein Nest zu bauen.

Wir haben ihm nichts zu Trinken angeboten, vielleicht ist er darum weitergezogen…




Man kann nicht immer “chicken rice” essen

Kulinarisch gesehen befinde ich mich in Singapur auf Weltreise. Leider sind die Preise sehr hoch in den Restaurants, aber wer im Hawker Centre an der Ecke – und es gibt viele solcher Ecken- isst, kann sich für kleines Geld den Bauch vollschlagen.

Manchmal überkommt mich jedoch die Sehnsucht nach deutschem Essen. Wobei deutsch hier allerdings mit bayerisch gleichgesetzt wird. Auch gut, man nimmt was man kriegen kann.

Bei großem Jieper nach Heimatessen verschlägt es mich in die Brotzeit. Hier gibt es Essen in sehr guter Qualität und beim Betreten des Restaurants werde ich von den Kellnern mit einem fröhlichen “Servus” begrüßt. Deutsche Biere gibt es im Angebot, neuerdings sogar Kristallweizen. Wer nach Rippchen, Hähnchen, Fisch und Kartoffelsalat noch Hunger hat, sollte die Desserts probieren. Apfelstrudel, Windbeutel und der Schokoladenkuchen sind (leider) alle sehr lecker.

Nach meinem letzten Besuch bin ich lieber zu Fuß nach Hause gegangen um etwas Bewegung zu haben. Wobei ich zugeben muss, dass man eher rollt als zu gehen. Vielleicht hätte ich doch besser den leckeren Salat nehmen sollen.

Nach so einem Schlemmerabend kann ich dann auch wieder ein paar Wochen Reis beim Hawker um die Ecke essen.


Brotzeit – German Bier Bar & Restaurant




Der Otter vor der Haustür

Unser Wohnhaus liegt direkt am Singapore River und vom Balkon haben wir schon öfters eine dreiköpfige Otterbande im Fluss beobachten können. Die spielen, schwimmen, tauchen und sind stets auf der Suche nach Beute. Wenn ihnen langweilig ist, dann ottern sie einfach nur herum. Endlich konnte ich einen mal aus der Nähe beobachten. Auf dem Rasen am Flussufer hat der Kollege sich in der Sonne gewälzt und die Aufmerksamkeit der Zuschauer genossen. Schon toll, was man hier so auf dem Weg nach Hause sehen kann!

 




Kontoeröffnung

Nach einem halben Jahr habe ich endlich alles zusammen, was ich zur Eröffnung eines Bankkontos benötige: Bestätigung meiner Adresse, Reisepass und Dependants Pass mit neuem Nachnamen und glücklicherweise kann ich auch einen Arbeitsvertrag vorweisen, sonst hätte auch noch mein Ehemann mitkommen und unterschreiben müssen.

Nach kurzer Zeit liegt ein Haufen Papiere auf dem Schreibtisch der Bankangestellten in der Filiale um die Ecke und sie gibt gefühlte 20 Minuten lang meine Daten in den Computer ein. Dann darf ich mir ein Kartendesign aussuchen (“We have one with flowers for the ladies”) und schwupps: Ich bin wieder ein vollwertiger Mensch! Was so eine eigene Kreditkarte in der Tasche doch ausmachen kann. Allerdings ist das Prozedere wohl bei jeder Bank unterschiedlich. Mein Mann hat bei DBS Wochen gebraucht um sein Konto zu eröffnen. Unvergesslich der Anruf nachmittags um 16 Uhr, mehrere Tage nach der Onlineanmeldung: “Sie haben zwar einen Termin um 17 Uhr, aber um die Zeit schließen wir. Sie müssen jetzt kommen.” Schnell zur Filiale gelaufen um dort zu hören, dass es keinen Termin gibt und angerufen hätte gar niemand. Ein paar Tage später war das Konto eröffnet und die Sache erledigt, aber ich war ziemlich froh, dass es bei UOB viel einfacher war. Allerdings sollte jeder bei der Kontoeröffnung darauf achten, was das Konto zu bieten hat. Das kostenlose Konto wird natürlich gerne bevorzugt, bietet aber bei einigen Banken kein Scheckbuch als Service. Für uns mittlerweile völlig unverständlich, sind Schecks hier noch immer sehr gebräuchlich. Handwerker bevorzugen zum Beispiel diese Art der Bezahlung.

Ich bin jedenfalls von der Bank direkt in den Supermarkt gegangen und habe meinen Einkauf mit Karte gezahlt. Shoppingwelt, ich bin wieder da!




Der Gecko im Toaster

Kleine Singapur-Anekdote
Ich gehe in die Küche und sehe, wie ein Mini-Gecko unter dem Toaster auf der Arbeitsplatte hervorlugt und mich anguckt. Ich weiß nicht, wer von uns beiden sich mehr erschrocken hat. Nachdem mein Herzrasen nach dem Schock etwas ruhiger wurde, hob ich den Toaster hoch und schüttelte, aber keine Spur von dem Kleinen zu sehen … Alles drumherum abgesucht, nix … Toaster angemacht (wird schon raus kommen wenn ihm zu heiß wird!), nix … dann ist er wohl abgehauen?
Toaster nochmals umgedreht: Gecko hüpft raus und flitzt ins Wohnzimmer unter das Sofa. Mann, die können echt Hitze ab! Sofa weggeschoben – zack unter den Sessel abgezischt. Das Spiel haben wir einige Minuten gespielt, ohne, dass ihm langweilig wurde.
Letztendlich haben wir unseren Haus-Gecko (wer weiß wieviele Toaströstungen der schon mitgemacht hat?) mit einem Besen überredet, auf den Balkon zu ziehen.
Nun ist er nicht mehr zu sehen, hängt wahrscheinlich irgendwo an der Hauswand und leckt die Brandwunden …




Abschied

Nun hat es mich auch erwischt.
Die ersten engen Freunde mussten weiterziehen.

Völlig unvermittelt kommt die Nachricht “Wir werden bald das Land wechseln.” Bähm! Viele sind das gewohnt und es gehört für sie zum Leben dazu, aber ich finde es schade, Vertraute in der Fremde zu finden und diese dann wieder loslassen zu müssen. In den letzten Monaten war ich zwar bei einigen traurigen Abschieden dabei, aber Fred und Bea gehörten von Anfang an zu den wichtigen Menschen in unserer neuen Heimat. Fred hat mir die ganze Stadt gezeigt, Tipps gegeben und regelmäßig haben wir neue Gegenden erkundet. Er ist ein wahres Vorbild dafür, auf Menschen zuzugehen und sich auf sie einzulassen. Außerdem hat er viele spannende Geschichten aus seiner jahrzehntelangen Auslandszeit zu erzählen. Als “Mitausreisende Partner” haben wir tagsüber zusammen die Stadt unsicher gemacht, viele lustige Abende zu viert mit unseren besseren Hälften verbracht und sogar Heiligabend gemeinsam gefeiert. Dirk und ich werden die beiden sehr vermissen. Liebe Bea, lieber Fred: Wir wünschen Euch viel Erfolg, alles Glück der Welt und nur Gutes für Euer nächstes Abenteuer. Bis bald in Canberra!




Empfang beim ZDF

In einer Stadt, die von so vielen Expats bevölkert wird, herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Nun gab es auch einen Wechsel im ZDF-Büro Singapur. Peter Kunz wurde nach 13 Jahren von Normen Odenthal abgelöst. Nun wurde der neue Studioleiter vorgestellt.
Das Bürogebäude, in dem das ZDF seine Räume hat, bietet für kleine Anlässe die passende Location. Von außen ähnelt das Parkview Square einem New Yorker Wolkenkratzer im Art Deco-Stil aus den 30er Jahren, ist aber noch relativ neu und wurde 2002 eröffnet. Der Anblick ist außen wie innen wirklich imposant. Ich musste mich immer wieder umschauen um all die Malereien und Skulpturen anzusehen. Die Lobby ähnelt der Empfangshalle eines Luxushotels und in der Mitte findet sich die “Atlasbar”. In dieser tollen Umgebung durfte ich dabei sein, als vor ein paar Tagen zu Ehren “des Neuen” ein Empfang gegeben wurde, wofür auch der Chefredakteur aus Mainz angereist kam. Außerdem war das gesamte singapurische Korrespondentennetz der deutschen Medien anwesend. Ich mag solche Veranstaltungen, denn nach dem ersten halben Jahr in Singapur habe ich so viele Menschen kennengelernt, dass ich schnell bekannte Gesichter entdecke und nicht das Gefühl habe, als Neue in der Ecke zu stehen.

Events solcher Art sind hier auch immer genau durchgeplant. Diese Einladung war zum Beispiel für 17-19 Uhr ausgesprochen. Das bedeutet, dass alle Gäste pünktlich um 17 Uhr auf der Matte stehen und um 19 Uhr auch unaufgefordert wieder gehen. Alles schön absehbar.

Aber die Atlasbar werde ich wieder besuchen um mir dann nochmal alles in Ruhe anzusehen.

Parkview Square 600 North Bridge Road Singapore 188778




Pearl Lam Galerie, Singapur

In Dempsey Hill waren wir bei der Ausstellung “Präsenz von Weißen” in der Pearl Lam Galerie. Insgesamt gibt es vier Filialen in den Städten Hongkong, Shanghai und Singapur (zwei in Singapur).

Gegründet von Pearl Lam, sind die Pearl Lam Galerien eine treibende Kraft in Asiens zeitgenössischer Kunstszene.

Der ausstellende Künstler Zhu Jinshi benutzt für seinen abstrakten Gemälde bis zu 30 Kilogramm Farbe, was die Werke wie an der Wänd hängende Skulpturen aussehen läßt. Dafür benutzt er nicht nur Pinsel, sondern auch Schaufeln und Spatel. Manche Schichten müssen mehrere Wochen trocknen, bevor Zhu Jinshi an einem Bild weiterarbeiten kann.

Wir haben uns gefragt, warum die Deutsche Botschaft zu einer Ausstellung eines chinesischen Künstlers einlädt und die Antwort war naheliegend. Zhu Jinshi hat mehr als ein Jahrzehnt in Berlin gelebt und diese Zeit soll bleibende Spuren in seinem Schaffen hinterlassen haben.

Jeder der Gäste hat schnell ein Lieblingsbild für sich gefunden. Als dann allerdings bekannt wurde, dass eines der Bilder an dem Abend für 165.000 € verkauft wurde, musste ich umplanen. Unsere Wände zu Hause bleiben erst mal weiß…

Pearl Lam Galerien Singapur, Dempsey Hill

15 Dempsey Road # 01-08