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Singapore City Gallery

 

Nun weiß ich endlich, wo ich bin!

Nach mehr als zwei Monaten in dieser Stadt wurde es Zeit für einen Besuch der Singapore City Gallery im Stadtplanungsamt. In den Räumen wird die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Singapurs mit Modellen, Animationen, Videos und auf interaktiven Screens näher gebracht. So wie das Leben in Singapur nie still steht, so ist es auch mit der Stadtentwicklung, weswegen diese als Musterbeispiel gilt. In den letzten 50 Jahren wurden knapp 130 km² Land durch Aufschüttung dazu gewonnen und es ist noch mehr geplant. Laut Masterplan sollen in den nächsten 15 Jahren noch einmal 100 km² Fläche entstehen.

Am Eingang der Galerie stehen verschiedene Stadtmodelle, die sehr realitätsnah gebaut sind. Ein Modell zeigt die gesamte Fläche Singapurs mit seinen einzelnen Gebäuden, die wirklich phantastisch realisiert und wiedererkennbar sind. Neben den existierenden Flächen werden auch die zukünftigen Landgewinne gezeigt und es ist wirklich beeindruckend und plastisch dargestellt, was noch alles dazu kommen wird.

Dank dieses Modells habe ich endlich einen Überblick über Singapur bekommen. Weil die Wege per Bus oft kompliziert und mit Umwegen verbunden sind, hatte ich das Gefühl, alles würde sehr weit auseinander liegen. Ausserdem fehlte mir die Orientierung in den verschiedenen Vierteln. Nach dem Besuch der Singapore City Gallery ist mir vieles klarer und wäre ich eher hergekommen, hätte ich mir so manchen Irrweg in den letzten Wochen sparen können.

Unser Wohnhaus gehört noch knapp zum CBD, dem Central Business District. So konnte ich unser Condo als Holznachbau ganz am Rand finden. Originalgetreu und mit Pool, nur unsere Balkonmöbel fehlen.
Im Obergeschoss der Ausstellung werden weitere Themen über die Bevölkerung und Flächennutzung auf abwechslungsreiche Weise erklärt. Bei vielen Informationen ist der Besucher aktiv mit eingebunden.

Fotos werden mit den eigenen Händen von alt auf neu „gewischt“ und die Erklärungen und Filme können selbst ausgewählt werden. So treibt es jeden in seinem eigenem Tempo durch die klimatisierten Räume und es gibt soviel zu sehen, lesen, hören und erleben, dass ich Stunden dort hätte verbringen können. Dummerweise war ich am Nachmittag dort und das Museum schließt um 17:00 Uhr. Beim nächsten Mal weiß ich Bescheid und stehe um 9:00 Uhr auf der Matte!

Singapore City Gallery
45 Maxwell Road, The URA Centre, Singapore 069118

Öffnungszeiten
Montag bis Samstag 9:00 bis 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertag geschlossen




Strom und Adapter

Wir haben einige Elektro-Geräte von zu Hause mitgenommen um nicht alles neu kaufen zu müssen.

Das ist völlig problemlos, denn die Netzspannung in Singapur beträgt ebenso 230 V wie wir es kennen, und die Frequenz ist mit 50 Hz auch die gleiche wie in Deutschland. Alle Geräte können also ohne Sorge benutzt werden.

Unterschiedlich sind nur die Steckdosen. Diese sind vom Typ G, dem gleichen Typ wie in Groß Britannien und mit einem drei-poligen Stecker nutzbar.

Demzufolge brauchten wir die passenden Adapter, die hier in Singapur aber überall erhältlich sind. Beim Adapter-Kauf habe ich wieder gemerkt, in welcher Multikulti-Welt wir hier leben. In vielen kleinen Läden und großen Supermärkten sind die Adapter zu bekommen. Ich habe eine große Ladung bei „Fair Price“ erworben, dort kosten die einfachen Stecker 2,50 S$. In Chinatown habe ich diese später sogar für 2 S$ gesehen. Preislich gesehen also besser in Singapur als in Deutschland kaufen.

Es geht aber auch ganz anders, zumindest für die schmalen deutschen Stecker: Oben einen schmalen Schlüssel hineinstecken und schwupps, geht der Stecker in die Steckdose. Keine Ahnung, ob das gefährlich ist, bei uns funktioniert es. Praktisch finde ich, dass jede Steckdose einen eigenen Schalter hat.

1998 wurde der Strommarkt in Singapur liberalisiert, seitdem gibt es mehrere private Stromanbieter. Diese sind wegen der schwankenden Preise allerdings nur für Großkunden vorteilhaft.
Der Normal- und Privatverbraucher bezieht seinen Strom wie auch Gas und Wasser über SP Services.

http://www.singaporepower.com.sg/irj/portal/spservices

Die Anmeldung ist nicht schwierig und wird meistens sowieso von dem Makler übernommen, der die Wohnung vermittelt.




Arab Street

Die Araber waren die ersten Händler in Singapur und ließen sich in der heutigen Arab Street nieder. Viele Einwanderer aus der Arabischen Welt folgten und mittlerweile ist das gesamte kleine Viertel unter dem Straßennamen bekannt. Geschäfte und Straßencafés in den vielen Shophouses reihen sich aneinander und wer etwas Geld ausgeben will, findet das ein oder andere Souvenir. Verhungern muss hier auch niemand.

Türkisch essen mit Fred. Kebab, Köfte, Salat und Reis – wir haben es uns gut gehen lassen und volle Teller auf dem Tisch gehabt. Dazu gab es einen stark gesüßten, heißen Apfeltee. So hübsch, wie die Teller angerichtet waren, so gut hat es auch geschmeckt.

In den bunten Straßen kann man herrlich schlendern, einen Mokka in einem der zahlreichen Cafés trinken und das Treiben der Touristen und Händler in den kleinen Gassen beobachten.
Selbstverständlich hat auch das arabische Viertel, das eigentlich „Kampong Glam“ heißt, ein Einkaufszentrum; wir sind ja schließlich in Singapur. Weit sind wir im „Golden Landmark“ aber nicht gekommen, denn gleich am Eingang gibt es einen wunderbaren Laden mit verschiedenen Duftölen, brennbaren Holzdüften und Weihrauch.

Adny Alhaddad, Inhaber vom „Alchemist“, hat uns durch seinen halben Laden schnuppern lassen und Geschichten zu den Rohstoffen erzählt. Ich habe vorher nicht gewusst, dass für bestimmte Holzarten viel Geld bezahlt wird, um sie danach wegen des Duftes zu verbrennen. Adny hat so enthusiastisch erzählt, dass Fred für jeden von uns ein Parfum gekauft hat. Dieses wird aus einer großen Karaffe in einen kleinen Flakon umgeschüttet, und zwar ohne Trichter. Ich hätte die Hälfte daneben gekippt. Auf dem Deckel wird noch der eigene Name eingraviert. Eine schöne Erinnerung an diesen Tag.

Nach unserer Schnupper-Orgie hat Adny uns noch quer durch Arab Street an der Sultansmoschee mit der großen goldenen Kuppel vorbei zu seinem chinesischem Lieblingscafé geführt und einen Kaffee ausgegeben. Auch das ist so toll und typisch für Singapur: in Chinatown stehen Moscheen und im arabischen Viertel trinken wir Kaffee beim Chinesen!

Der Chinese liegt genau gegenüber vom Sultanspalast, also haben wir den auch gleich angeschaut. Der malaiische Sultan hat sich hierhin zurückgezogen, nachdem die Engländer ihm im 19. Jahrhundert Singapur abgekauft hatten. Damals lag der Palast noch am Meer. Ein kleines aber feines Grundstück hat Seine Hoheit da gehabt. Trotzdem hat Sultan Hussein es nicht lange ausgehalten und ist nach Malaysia gegangen. Heute beherbergt der einstige Palast das “Malay Heritage Centre”, welches die malaiische Geschichte erklärt. Für 4 S$ Eintritt habe ich in den gut gekühlten Räumen ein wenig herumgestöbert und interessante alte Fotos aus der Sultanszeit angesehen.

Mal wieder ein Tag in asiatischer Gelassenheit, aber mit einem ganz anderem Flair.




Wonder Full vor Marina Bay Sands

Das Marina Bay Sands Hotel ist für mich persönlich ja immer noch der Hammer und ich kann mich nicht daran satt sehen. Ich denke bei dem Anblick immer an die schwebende Enterprise, die nun zur Erde zurückgekehrt ist.

Auf der Event-Plaza vor dem Marina Bay Sands Hotel findet seit 2011 an jedem Abend mehrmals eine wunderschöne Licht- und Wassershow statt, genannt „Wonder Full“. Diese kostenlose Openair-Veranstaltung schildert in 13 Minuten sehr anrührig die Geschichte des Lebens. Videoprojektionen erscheinen im Wassernebel vor der Skyline von Singapur und werden mit farbigen Lichteffekten und Laserstrahlen unterstützt. So wird die Entwicklung von der Geburt bis ins hohe Alter in verschiedenen Episoden dargestellt und manch einer erkennt sich oft selbst wieder.
Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und auch sehr kitschig, aber mit der lauten Musik habe ich mich in den Bann ziehen lassen. Als dann noch Louis Armstrong sein „Wonderful World“ anstimmte, liefen sogar ein paar Tränen vor Rührung. Kitsch kann auch sehr schön sein. Das Seifenblasenmeer am Schluss über die Plaza hat mich in die Wirklichkeit zurückgeholt.

Wenn wir abends auf unserem Balkon sitzen, sehen wir die Laserstrahlen Richtung Marina Bay am Himmel und ich muss immer an Louis Armstrong denken.

Showzeiten
Sonntag – Donnerstag: 20:00pm + 21:30pm
Freitag & Samstag: 20:00pm, 21:30pm + 23:00pm




Fort Canning Park

Nach einem herrlichen Dinnerabend mit Freunden am Wochenende haben wir am Tag danach ausgiebig gefrühstückt und die terminfreie Zeit genossen.

Modell aus der National Gallery

Am Nachmittag mussten wir aber mal raus und sind in den„Fort Canning Park“ gegangen, der bei uns um die Ecke liegt. Mit viel Trinkwasser ausgestattet sind wir losmarschiert und haben nach kurzer Strecke das Schritttempo rapide verlangsamen müssen. Ich freue mich über jeden Sonnenstrahl, aber Sonnenschein in Singapur bedeutet auch erbarmungslose Hitze. Es waren 36 Grad Celsius mit einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 95%. Jeder Schritt war anstrengend und die Wasserflasche wurde schnell leichter.
Nur wenige Gehminuten von der quirligen Orchard Road entfernt, ist der Fort Canning Park eine ruhige Oase mitten in der Stadt.

Vom Fort ist nicht mehr viel übrig, aber das Tor und ein paar Kanonen gibt es noch aus der alten Zeit.
Wir waren vorher noch nie dort, obwohl wir so nah dran wohnen. Nach 20 Minuten hatten wir es geschafft und den Bukit Larangan erreicht. Bukit heißt Hügel auf malaiisch und wer in den Park möchte, muss da rauf.

Zum Glück sind es nur 60 Höhenmeter, aber bei der Hitze hat mir das absolut gereicht. An manchen Tagen ist man einfach nicht fit und heute war solch ein Tag. Viele Leute gehen gerade am Wochenende in den Park, machen ein Picknick und tratschen. Also gibt es genügend Sitzmöglichkeiten um sich zwischendurch auszuruhen. Die Asiaten sitzen meist auf dem Boden, gerne auch mal mitten auf dem Weg. Dafür sind die Bänke drumherum dann alle frei und mein Kreislauf hat dafür gesorgt, dass ich einige ausprobiert habe.
1822 wurde auf dem Bukit Larangan der erste Botanische Garten eröffnet und Sir Stamford Raffles, der englische Gründer von Singapur, hat ein Jahr später sein Haus auf dem Hügel bauen lassen. Von dort konnte er jederzeit auf den Fluss und das Treiben in der Stadt schauen. Einen herrlichen Platz hat er sich ausgesucht. Heutzutage ist der Blick leider durch die vielen Wolkenkratzer und hohen Pflanzen versperrt. Der Fluss lässt sich nur erahnen und das Meer ist durch die Landgewinnung ein paar Kilometer weiter nach draußen geschoben worden. Aber es ist sehr schön und vor allem sehr grün.

Auf dem neugewonnenem Land stehen nun so viele hohe Häuser, dass sogar der Leuchtturm auf dem Hügel außer Betrieb genommen wurde, weil er von den Schiffen auf dem Wasser einfach nicht mehr zu sehen war.
Langsam sind wir von einem Schattenplatz zum anderen gegangen und haben die seltene Ruhe genossen. Wir haben leider nicht geschafft alles anzusehen, was der Fort Canning Park bietet. Die alten Grabmäler, ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg und ein Wasserreservoir für die Stadt müssen noch auf mich warten.
Aber wir sind ja in der Nähe und können jederzeit wiederkommen.
Die Gräber auf dem ältesten christlichen Friedhof und den Kräutergarten werde ich auf jeden Fall bald besuchen!




Lunchtime!

Nach einem Morgenkaffee in der German Association hat mein lieber neuer Freund Fred einen gemeinsamen Lunch vorgeschlagen und sofort hatte er vier Frauen an seiner Seite um das Essen im “Berkeley” in Bukit Timah auszuprobieren. Fred war schon einmal dort, weil er bei einem Konzert die Schwester der Besitzerin kennengelernt hat. Diese hat ihm nahegelegt, doch mal vorbei zu schauen. Genau so entstehen Bekanntschaften in Singapur, das habe ich in den letzten Wochen gelernt.

Wir waren alle sehr gut drauf und sind in guter Stimmung in das kleine Hotel “Sloane Court Hotel” zu dem das Restaurant gehört, spaziert. Nach einem verwunderten Blick des Kellners, dass ein Mann mit vier Frauen essen geht, hat Fred uns als seine Schwestern vorgestellt. Die Geschichte ging so weiter, dass wir aus der Schweiz, Luxemburg, Deutschland und Namibia bei ihm zu Besuch seien. Das stimmte immerhin einigermaßen und weil Marion viele Jahre in Namibia gelebt hat, musste sie als Afrikanerin herhalten. Irgendwann kamen wir aber durcheinander und haben mal vom gemeinsamen Vater, dann von der gemeinsamen Mutter erzählt und die Kellner haben uns schallend ausgelacht. Superstimmung bei uns, die Businessleute an den anderen Tischen etwas irritiert, aber wir haben den besten Tisch im Raum zugewiesen bekommen.

Das Hotelhat seinen Sitz in einem alten Black & White House, welche aus der britischen Kolonialzeit stammen. An der Einrichtung ist die Vergangenheit heute noch gut zu erkennen. Die weißen Wände mit dunklen Holzbalken (darum der Name Black & White) und die Dekoration erinnern mit den roten Sitzmöbeln und den aufgehängten Waffen an ein altes Jagdschloss.

Der Lunch war dann wirklich sehr gut. Ich hatte Chicken Chop, also Kotelett, mit Pommes und Gemüse. Das Fleisch war langsam gegart, saftig und lecker gewürzt, ein Gedicht!

 

Dazu habe ich zum ersten Mal einen Kalamansi-Saft getrunken.
Die Frucht kannte ich vorher noch nicht, sie schmeckt ähnlich wie Mandarine und ist so erfrischend, fruchtig und süß, dass ich zwei davon trinken musste.

Bis in den Nachmittag haben wir dort gesessen, geplaudert und uns zum Schluss noch einen großartigen Apfelstrudel geteilt.
Ich danke Euch vier für einen gelungenen und so fröhlichen Tag, den wir in derselben Runde hoffentlich bald wiederholen!




Internet und Kabelanschluss bestellen

Fern von zu Hause merke ich, wie wichtig WLAN geworden ist, mal schnell etwas nachzuschauen. Gerade wer sich in einem fremden Land in einer fremden Sprache zurechtfinden muss, für den ist es per Internet einfacher an Informationen zu gelangen, als sich telefonisch und persönlich durchzufragen.
Außerdem ist gerade am Anfang der Kontakt nach Hause via Skype, Mail etc. unheimlich wichtig. Darum haben wir uns als erstes bei 7/11 Prepaidkarten mit großem Datenvolumen für das Handy gekauft und einen Hotspot eingerichtet, bevor wir endlich einen Festanschluss bekommen haben.

Die Prepaidkarten haben wir vorerst natürlich auch zum mobilen Telefonieren genutzt. Jetzt habe ich einen Festvertrag mit Singtel. Die Tarife ändern sich ständig, darum mache ich darüber lieber keine genauen Angaben. Aber für 300 Freiminuten und 6 Gb Datenvolumen zahle ich wesentlich weniger als in Deutschland bei der Telekom. Das hohe Datenvolumen ist immens wichtig, denn ständig schaue ich nach Busverbindungen und anderen Informationen wenn ich unterwegs bin. Hier sucht man immer irgendetwas und wer nichts zu tun hat, der sucht Pokémons – aber das ist eine andere Geschichte.

Für Mobiltelefonie wie auch für den Anschluss zu Hause sind dieselben Firmen zuständig: Singtel, Starhub und M1. Den Locals nach ist die Beliebtheit auch genau in der Reihenfolge. Es gibt mehrere Kombinationen, verbunden mit TV-Paketen, darum sollte sich jeder das beste selbst heraussuchen. Wir haben uns für Starhub entschieden, weil wir damit auch das Bundesligapaket wählen konnten. Die Preise variieren je nach den persönlichen Vorlieben, aber wer bereits in Deutschland zusätzlich für Sky o.Ä. gezahlt hat, merkt keinen Unterschied.

Für den Internet-Anschluss gibt es in Singapur schon überall FTTH, Fibre genannt. Die Daten werden ultra-schnell über Glasfaserkabel mit einer Geschwindigkeit um die 300 Mbps transportiert. Zum Vergleich hat DSL bis zu 32 Mbps.

Natürlich kostet Fibre etwas an Aufpreis, darum sollte der Auftrag gut überlegt sein. Neuere PCs arbeiten problemlos mit Fibre, aber ältere Geräte können die Signale nicht umsetzen und dann hat man nichts von dem schönen schnellen Anschluss. Mein Notebook ist das einzige unserer Geräte, welches mit vier Jahren zu alt ist, neuere Rechner und (natürlich) sämtliche Produkte von Apple laufen wie geschmiert.

Der Anschluss ist einfach beantragt. Es gibt Agenten der verschiedenen Anbieter die ins Haus kommen und gleich prüfen, welche Anschlüsse bereits vorliegen und was noch gemacht werden muss. Wir haben den Kontakt von Bekannten bekommen, ist aber auch auf den Homepages der Anbieter zu finden.

Ein paar Tage später kommt dann ein Mitarbeiter der Firma und macht alles fertig. Bei uns musste noch die Fibre-Verbindung aktiviert werden, das hat aber insgesamt nur 30 Minuten gedauert und wir hatten Kabelfernsehen, Wlan und Telefonanschluss.
Wobei Letzteres am unwichtigsten ist, denn jeder benutzt hier nur sein Handy.
Ich habe nach unserer Telefonnummer gefragt, weil wir ein Faxgerät anschließen wollen und der arme Kerl hat mich darauf wie eine Zeitreisende angesehen…




The Noodleman in Singapore

Dieser Lunch war wirklich unglaublich gut. Sowohl in der A- wie auch in der B-Note.
The Noodleman in Chinatown macht die Nudeln mehrmals täglich selbst. Die Kochstellen sind mit einem Vorhang abgetrennt, aber in einer offenen Ecke im Restaurant wird der Teig hergestellt und alle können zugucken. Erst werden die Zutaten in der Mega-Küchenmaschine durchgeknetet, danach geht das eigentliche Spektakel los.

„The Noodleman“ routiert mit dem Teigklops hin und her bis eine Portion dicker Spaghetti entsteht. Die einzelnen Stränge werden länger als einen Meter gezogen und es ist wirklich eine tolle Show. Ich habe dabei mal das Handy gezückt:

Immer wieder fliegt der Teig in die Luft und wird dabei mehr und mehr aufgeteilt. Dazu ist der Künstler auch noch nett und amüsant, plaudert mit seinen Gästen und erzählt lustige Anekdoten.
Das gesamte Personal ist sehr herzlich und man fühlt sich von Anfang an wohl im Lokal. Ich mag es, in ein Restaurant zu kommen und das Gefühl zu haben, dass die Kellner nur auf Dich allein gewartet haben. Genau so ist es dort.

Wir waren nach einer Rundtour am Singapore-River mit 10 Frauen dort und der Koch hat sich total über die Mädelrunde gefreut. Wir durften hinter den Tresen schauen und auch den Nudelteig mal langziehen. Allerdings hat er danach einen neuen Klops aus unseren Nudeln geformt, wir müssen wohl noch üben. Ein Jahr Training dauert es, um es so hinzubekommen wie es uns gezeigt wurde. Da wir Hunger hatten, haben wir dem Koch dann lieber das Terrain wieder überlassen.

Nach dem Ende der Teig-Show kommen die Nudeln in den Topf mit sprudelndem Wasser und werden kurz für ca. eine Minute gegart. Ich hatte Hühnchen und Gemüse dazu und es war köstlich. Nudeln esse ich oft unterwegs, aber diese waren definitiv die besten die ich bekommen habe. Ein Gericht kostet 6,80 S$, absolut nicht zu teuer! Als Getränk habe ich zum ersten Mal den berühmten Lime-Juice probiert. Frisch gemacht, nicht zu süß und nicht zu sauer, einfach perfekt. Ich fürchte, ich werde hier Stammgast!

The Noodleman

19 Smith Street
China Town
Singapore 058933




Chinatown Heritage Centre

Das Heritage Centre in Chinatown ist der perfekte Ort, um etwas über das Leben der Chinesen in Singapur in den 1950er Jahren zu erfahren.
Viele Chinesen verließen ihre Heimat im 19. Jahrhundert um in Singapur ein besseres Leben zu suchen. Sie ließen sich im Süden des Singapore-River nieder und gründeten Chinatown.

Die Flussseiten waren klar aufgeteilt. Auf der einen Seite lebten die Reichen in großen imposanten Kolonialbauten und auf der anderen Seite wohnten die armen chinesischen Einwanderer in Shophouses. Dies sind schmale Häuser die miteinander verbunden in der Reihe stehen. Unten waren die Geschäfte und oben wurde gelebt. Da innerhalb weniger Jahrzehnte Millionen von Menschen untergebracht werden mussten, haben die Eigentümer der Shophouses den Wohnraum aufgeteilt und sogenannte „Eight by Eights“ eingerichtet. Das sind Wohnräume der Größe von 8×8 Fuß, also knappe 6 qm. Davon gab es mehrere nebeneinander, abgehend von einem schmalen Flur.

Eine ganze Familie hatte jeweils einen Raum, der eher als Bretterverschlag zu verstehen ist. Der Tisch wurde zum Essen und Schlafen genutzt, am Ende des Ganges gab es eine Gemeinschaftsküche und neben der Spüle war das einzige Plumpsklo.

Die Privatsphäre war hier gleich null und manch einer hatte sich wohl etwas anderes unter einem besseren Leben vorgestellt.

Durch diese Räume zu gehen war ein bedrückendes Gefühl für mich. Ich konnte spüren, wie eng und laut es damals mit den vielen Menschen gewesen sein muss. Die Gerüche möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.
Nach einem langen Arbeitstag in dieses „Zuhause“ zu kommen, ist nicht schön gewesen. Die Menschen haben versucht zu überleben und ihre Kinder groß zu kriegen.
Man wird sehr demütig in diesen nachgestellten Räumen und es war auch sehr still.
Ich nehme an, die anderen Besucher hatten ähnliche Gedanken.

Chinatown Heritage Centre
48 Pagoda Street
Singapore 059207
http://chinatownheritagecentre.com.sg/




Formel 1 Grand Prix Singapur

Mein erstes Formel1-Rennen

Wir haben lange überlegt, ob wir hingehen sollen oder nicht, letztendlich hat die Neugier gesiegt und wir haben Tickets für Freitag bis Sonntag gekauft.
Ein „Premier Walkabout-Ticket“ für alle vier Zonen. Das heißt, man darf überall herumlaufen, hat aber keinen festen Sitzplatz sondern nutzt die vielen Viewingpoints, die an der gesamten Strecke verteilt sind.
Hier ein Überblick der Strecke: http://www.singaporegp.sg/on-track/circuit-park-map

Das Rennen ist DAS Ereignis des Jahres. Also der richtige Ort auch für uns.
Und es ist wirklich toll!

In Singapur geht es ja nicht nur um das Grand Prix-Rennen sondern um das gesamte große Event welches nachmittags losgeht und bis in die Nacht dauert. Das Gelände ist sehr groß und weitläufig und neben weiteren Rennen wie Porsche Carrera Cup und Ferrari Challenge gibt es viel Essen und Trinken in allen Variationen und mehrere Bühnen mit Live-Musik.

Einer der großen Acts war am Freitagabend Kylie Minouge. Ich würde mir normalerweise keine Konzertkarte für Kylie kaufen und weiß nun auch warum. Es war sehr langweilig, sie hat nicht wirklich viel geboten. Das Publikum und die Backgroundsängerinnen haben auf jeden Fall mehr gesungen als die kleine Australierin. Sie ist dazu ein bisschen hin und her gelaufen, hat gesagt, dass wir ein tolles Publikum sind und wieder lalala gesungen. Dafür war ihr rotes Kleid großartig und die künstlichen Wimpern saßen perfekt.

Am Samstagabend kam dann mein persönliches Highlight:
Queen + Adam Lambert! Die haben gezeigt wie Musik geht. Eine einfache aber tolle Show, Live gespielt und gemischt mit alten Freddie-Einspielungen. Da ging es wirklich richtig ab und wir haben ordentlich mitgefeiert. Viele Besucher sind gar nicht wegen der Rennen dort, sondern um das Rennwochenende auf dem Gelände zu verbringen und Party zu machen.

Auf dem Weg zur Konzertwiese ist uns Mika Häkkinen begegnet. Der Arme muss sich wohl verlaufen haben, denn er war ganz allein auf dem öffentlichen Gelände unterwegs. Wir haben es erst ein paar Meter weiter realisiert, wie das restliche Fußvolk auch, wer uns da begegnet ist. Das war ein lustiges Bild, wie wir alle verwundert stehenblieben um hinterher zu schauen.
Wir haben ständig Ohrstöpsel getragen, denn durch Fahrgeräusche, Musik und Stimmengewirr ist es wahnsinnig laut. Dazu kommt noch die Liveübertragung die permanent läuft und überall auf Monitoren zu sehen ist. Es ist also viel los und es gibt viel zu gucken. Manche Mädels sind irre aufgerüscht und stolpern in Highheels herum. Ich empfehle eher Sneakers oder Flip-Flops, denn die Wege sind lang und führen auch über Kies und Rasen.

Nach den ganzen Trainingsrunden und dem Qualifying war ich total gespannt auf das Rennen. Nico Rosberg ist mein persönlicher Favorit gewesen und ich habe echt mitgezittert. Als F1-Anfänger habe ich nicht viel Ahnung, aber die Spannung am Schluss war irre.

Zur Siegerehrung wird immer ein Tor für die Zuschauer aufgemacht, um auf die Strecke zu gelangen und bei der Champagnerdusche dabei zu sein. Ein großes Gedränge, aber es war genügend Platz für alle und niemand wurde zerquetscht. Im Schlange stehen kennen die Singapurer sich aus, das wird früh beigebracht. Nach der Pokalübergabe durften wir die gesamte Strecke ablaufen und haben Reifenteile eingesammelt.

Sehr müde sind wir nach Hause gegangen und unsere Handyapp behauptet, wir wären von Freitag bis Sonntag 45 Km gelaufen. Meine schmerzende Füße bestätigen das. Es war ein wirklich tolles, aufregendes Wochenende und die Kosten für die Karten haben sich auf jeden Fall gelohnt. Beim nächsten Mal müssen wir nicht überlegen.