1

Bukit Timah – Der höchste Gipfel von Singapur

Bergsteigen in Singapur. Kein Problem und schnell erledigt! Die höchste natürliche Erhebung in Singapur ist der Bukit Timah. (Bukit ist malaiisch für Hügel.)

Wir haben den Aufstieg auf uns genommen und sind die 163,63 Meter mutig hochgeklettert. Ein netter Spaziergang, der bummelige 30 Minuten dauert. Die Hinfahrt mit Bus und Bahn hat uns das Doppelte an Zeit gekostet, obwohl der „Berg“ nur 12 Kilometer von der Innenstadt entfernt liegt.

Das Bukit Timah Nature Reserve bietet einen primären Regenwald in der geografischen Mitte Singapurs, womit sich folgender Hinweis für die Geschichtsliebhaber erklärt: Mit Einnahme des Hügels der Japaner im Februar 1942 mussten sich die Briten vorerst geschlagen geben. Ein trauriges altes Kapitel, dass den Japanern noch heute nicht wirklich verziehen wird.

Unser Aufstieg startete am Besucherzentrum. Wir waren nicht die einzigen am Sonntagnachmittag. Spaziergänger, Jogger, Radfahrer (auf einer eigenen Montainbikestrecke), Hobbyfotografen und sogar Rückwärtsläufer waren unterwegs.

Oben angekommen gibt es leider keine Entschädigung für den Gewaltmarsch, denn der Blick wird von den hochgewachsenen Bäumen versperrt. Dafür wurde aber ein schöner Findling aufgestellt, um gebührende Beweisfotos zu machen.

Zur Abwechslung haben wir für den Rückweg eine andere Route genommen. Auf diesem Weg haben wir auch Langschwanzmalaken beobachten können: Eine ganze Bande – auch ganz junge Tiere – hat sich in den Bäumen vergnügt. Das war echt süß. Füttern ist streng verboten und wer Essbares dabei hat, sollte gut darauf aufpassen. Die Affen sind sehr auf Plastiktüten und Rucksäcke fokussiert, weil dort erfahrungsgemäß immer Beute zu machen ist. Wir hatten nur Wasser dabei und waren damit völlig uninteressant.

Von der Bushaltestelle vor der deutschen Schule ging es durchgeschwitzt wieder heimwärts, ein feiner kleiner Ausflug am Sonntagnachmittag.




Lunchtime!

Nach einem Morgenkaffee in der German Association hat mein lieber neuer Freund Fred einen gemeinsamen Lunch vorgeschlagen und sofort hatte er vier Frauen an seiner Seite um das Essen im “Berkeley” in Bukit Timah auszuprobieren. Fred war schon einmal dort, weil er bei einem Konzert die Schwester der Besitzerin kennengelernt hat. Diese hat ihm nahegelegt, doch mal vorbei zu schauen. Genau so entstehen Bekanntschaften in Singapur, das habe ich in den letzten Wochen gelernt.

Wir waren alle sehr gut drauf und sind in guter Stimmung in das kleine Hotel “Sloane Court Hotel” zu dem das Restaurant gehört, spaziert. Nach einem verwunderten Blick des Kellners, dass ein Mann mit vier Frauen essen geht, hat Fred uns als seine Schwestern vorgestellt. Die Geschichte ging so weiter, dass wir aus der Schweiz, Luxemburg, Deutschland und Namibia bei ihm zu Besuch seien. Das stimmte immerhin einigermaßen und weil Marion viele Jahre in Namibia gelebt hat, musste sie als Afrikanerin herhalten. Irgendwann kamen wir aber durcheinander und haben mal vom gemeinsamen Vater, dann von der gemeinsamen Mutter erzählt und die Kellner haben uns schallend ausgelacht. Superstimmung bei uns, die Businessleute an den anderen Tischen etwas irritiert, aber wir haben den besten Tisch im Raum zugewiesen bekommen.

Das Hotelhat seinen Sitz in einem alten Black & White House, welche aus der britischen Kolonialzeit stammen. An der Einrichtung ist die Vergangenheit heute noch gut zu erkennen. Die weißen Wände mit dunklen Holzbalken (darum der Name Black & White) und die Dekoration erinnern mit den roten Sitzmöbeln und den aufgehängten Waffen an ein altes Jagdschloss.

Der Lunch war dann wirklich sehr gut. Ich hatte Chicken Chop, also Kotelett, mit Pommes und Gemüse. Das Fleisch war langsam gegart, saftig und lecker gewürzt, ein Gedicht!

 

Dazu habe ich zum ersten Mal einen Kalamansi-Saft getrunken.
Die Frucht kannte ich vorher noch nicht, sie schmeckt ähnlich wie Mandarine und ist so erfrischend, fruchtig und süß, dass ich zwei davon trinken musste.

Bis in den Nachmittag haben wir dort gesessen, geplaudert und uns zum Schluss noch einen großartigen Apfelstrudel geteilt.
Ich danke Euch vier für einen gelungenen und so fröhlichen Tag, den wir in derselben Runde hoffentlich bald wiederholen!