1

Frauke vom Dach – meine liebsten Rooftop-Bars

Es gibt so viele Rooftop-Bars in Singapur, aber nur eine kann die höchste sein: Das 1-Altitude, auf 282 Meter im 62. Stock am Raffles Place gelegen, bietet einen einzigartigen 360°-Blick.

Blick vom 1-Altitude

Wenn es nur irgendwie geht, werden die Dächer Singapurs zur Bar umgewandelt und darunter gibt es phantastische Locations, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Rooftop bedeutet nicht unbedingt wahnsinnig hoch hinaus wie das Cé La Vie im Marina Bay Sands neben dem wohl berühmtesten Pool der Welt. Übrigens eine nettere Form der Aussicht als die Plattform ein Stockwerk tiefer, die 23 S$ Eintritt kostet. Dann lieber im Erdgeschoss den 20-S$-Gutschein bezahlen und in den 57. Stock hinauffahren, um mit einem Drink in der Hand den noch besseren Ausblick auf die Marina Bay und auf die Super trees zu nutzen.

Selbst die National Gallery hat eine Bar auf dem Dach. Für die immer noch Unvernünftigen: Der Name „smoke & mirrors“ ist nicht Programm. Rauchen ist hier überall verboten. Dafür ist sie die perfekte Dachbar für diejenigen mit Höhenangst: Schlappe 6 Stockwerke hoch sitzt man hier mit Aussicht auf den Padang und auf die vor Singapur liegenden Schiffe.

Noch etwas niedriger liegt das Lantern. Früher erfüllten die roten Laternen den Zweck, den ankommenden Schiffen den Weg zu weisen. Heute kann man es sich auf dem Dach des Fullerton Bay Hotel unter anderem auf Daybeds gemütlich machen oder in den Pool springen. Mittwochs ist hier Ladies Night, von 20 bis 21 Uhr bekommen die Mädels freie Drinks. Habe ich schon mit Linda während ihres 36-Stunden-Stoppover von Australien auf dem Weg nach Hause ausgenutzt.

Mr Punch Public House

Es gibt noch viele weitere Bars in luftiger Höhe. Im Art-Déco-Viertel Tiong Bahru zum Beispiel. Das Lin ist etwas schwierig zu finden, weil der Zutritt durch die Lobby des „Lin Hotel“ führt, aber hier kann man nicht nur als Hotelgast einen lauschigen Abend verbringen. Lauschig und ruhig war es auch im Mr Punch Public House im Mint Museum of Toy im arabischen Viertel. Im Erdgeschoss herrscht viel Trubel bei Live-Musik, aber im 4. Stock hatten wir mit drei Mädels die Bar für uns. (Danke Anita und Karin für diesen puppenlustigen Abend!)

Das Loof

Meine allererste Rooftop-Bar habe ich bei unserem „Antrittsbesuch“ in Singapur kennengelernt: Das Loof – eine Anspielung auf die Tatsache, dass es den Chinesen schwer fällt, das “R” auszusprechen. Darum gibt es zum Wochenende auch das Motto “Fliday at Loof”. Ist aber nichts für Trüffelhasser, denn hier im Odeon Tower sind Trüffel-Pommes der Renner. Überwiegend junges Publikum trifft sich in diesem Restaurant gegenüber des Raffles-Hotel, ist aber auch den Älteren jenseits der 40 sehr aufgeschlossen und wir hatten hier schon viele lustige Abende. Der Sing Sling, ein Cocktail der in Singapur vom Barkeeper Ngiam Tong Boon kreiert wurde, sollte hier unbedingt probiert werden. Und nun wisst Ihr auch, warum diese Webseite heißt, wie sie heißt: Der Name ist eine Erinnerung an den Abend, an dem ich im Loof vor diesem Cocktail saß und mich gefragt habe, ob ich in diesem Land leben könnte. Die Antwort erübrigt sich.

Das LeVeL33 bietet nicht nur einen phantastischen Ausblick auf Marina Bay sondern auch die höchstgelegene Brauerei des Landes. Auf 156 Meter Höhe vereinigen sich Hopfen und Wasser zum alkoholischen Kaltgetränk. Wie Braumeister Gabriel Garcia das hinbekommt, erfahrt Ihr hier.

8. Geburtstag LeVeL33

Acht Jahre existiert diese Bierinstitution nun schon und weil die Zahl acht für die Chinesen vom Laut her Wohlstand bedeutet, war das eine Party wert. Dieser Einladung sind Dirk und ich sehr gerne gefolgt und haben bei leckerem Essen und noch leckererem Bier viele mittlerweile liebgewonnene Bekannte getroffen.

Viele Bars eröffnen neu, andere geben auch schnell wieder auf. Diese Liste kann immer weitergeführt werden und wird auch nie vollständig sein. Ich bleibe dran und versuche regelmäßig zu aktualisieren!

1-Altitude | 1 Raffles Place

Cé La Vie | 1 Bayfront Avenue, Marina Bay Sands Tower 3

smoke & mirrors | 1 St. Andrew’s Road #06-01

Lantern | 80 Collyer Quay

Lin Rooftop Bar | 50 Tiong Bahru Road

Mr Punch Public House | 26 Seah Street

Loof | 331 North Bridge Road #03-07

LeVeL33 | 8 Marina Blvd #33-01




Bier brauen, die Zweite …

 

… aber diesmal durfte ich nur zusehen.

Verständlich, denn eine andere Frau hat wesentlich mehr Ahnung davon: Jayne Lewis hat mit ihrer Brauerei Two Birds Brewing in Melbourne schon viele Preise eingeheimst und war eingeladen, zusammen mit Braumeister Gabriel Garcia vom LeVeL33 ein „Golden Ale“ mit tasmanischem Hopfen zu brauen.

Der Akt des Brauens an sich ist ja nicht sehr spannend: Die Zutaten werden in den Tank gegeben und dann dauert es ein paar Wochen, bis das Bier fertig ist. Die Zeit dazwischen ist wichtig – wenn man denn vorher das richtige Rezept benutzt hat: Da hat jeder Brauer sein eigenes, und Jayne und Gabriel probieren nun einen Mix daraus.

 

Für Jayne war dieser Arbeitsausflug etwas Besonderes, denn bisher hat sie nicht so öffentlich gearbeitet, wie es im Tower 1 der „Marina Bay Financial Centre Tower“ im 33. Stock üblich ist: „Bierbrauen mit Publikum direkt an der Bar, das ist neu für mich.“ Die Gäste, die sich nicht nur an dem tollen Ausblick auf die Bay ergötzen wollen, können hier regelmäßig den Bierbrauern bei der Arbeit zusehen, denn die Anlage befindet sich mitten im Restaurant. Hinter dem Tresen stehen die zwei großen kupferfarbenen Kessel – diese kommen übrigens aus Österreich.

Wir Geladenen hatten auch noch das Glück, dass das Restaurant seit gerade mal drei Wochen eine neue Chefköchin hat. Archan Chan, in Hongkong geboren und in Australien aufgewachsen, brachte persönlich kleine Leckereien unter die Leute, womit sie sich sehr beliebt machte. Und nachdem ich mich lange abgewehrt hatte, habe ich mich doch auf ein Glas Bier (um 10 Uhr am Morgen) eingelassen. Aber hey, es trägt den Namen „Champagner-Bier“ – ich musste einfach probieren. Schmeckt ganz leicht und frisch – die 8,7 % Alkoholinhalt habe ich erst hinterher erfahren …

Ab dem 2.8. können die Gäste im LeVeL33 das heute angesetzte Golden Ale probieren, zu dem Launch findet an dem Tag auch eine große Tap-Party statt, bei der ein Menü aus australischen Zutaten kredenzt wird.

Ich fasse also zusammen: Eine australische Köchin kocht zum Bier, das mit australischem Hopfen von einer Australierin gebraut wurde. Passt!

 

 

 

 

 




Bierbrauen ganz oben in Singapur

 

Was macht man morgens halb zehn in Singapur, wenn gerade kein Knoppers zur Hand ist? Bier brauen!

Das LeVeL33 ist eine Rooftopbar mit toller Aussicht auf die Marina Bay und einer eigenen Brauerei. Wohl eine der höchstgelegenen weltweit – 156 Meter hoch.

Braumeister Gabriel Garcia aus Argentinien, der sein Handwerk in Deutschland gelernt hat, braut hier pro Jahr 90.000 Liter unterschiedlicher Biersorten, welche auch nur hier ausgeschenkt werden. Letzte Woche das „Belgian Weath Beer“ angebraut, einem erfrischenden Weizenbier mit einer Note von Koriandersamen und Orange. Dabei habe ich mitgeholfen. Besser gesagt, habe ich einen Eimer Haferflocken in den Tank mit heißem Wasser geschüttet.
Andere Zutaten sind Weizen, Weizenmalz und Gerste. Der Geruch aus dem Tank war nicht so gut, wie das Bier in ein paar Wochen schmecken wird.

Die Zutaten im Wasser werden zwei Stunden lang gerührt und gemixt. Das sieht so ähnlich aus, wie in meiner Brotbackmaschine, nur flüssiger. Dabei entsteht die flüssige Bierwürze, von der Gabriel noch die Biertreber trennen muss. Während er die stark riechenden Treber aus dem Tank wischt, muss er laut über den Ruf des Bierbrauers lachen: „Ich bekomme oft zu hören, dass Bierbrauer den ganzen Tag nur Bier verkosten. In Wirklichkeit nimmt das Brauen 20% der Zeit ein. 60% der Arbeitszeit werden mit Saubermachen und die restlichen 20% mit organisatorischen Dingen verbracht.“

Beim Saubermachen habe ich mich langsam zurückgezogen, war ja international women’s day. Dafür habe ich aber noch mitgeholfen, die Orangen zu schälen. 500 Gramm pro Brauvorgang werden benötigt. Das Rezept wird übrigens immer genau eingehalten. Geht etwas von den Ingredienzien daneben, wird grammgenau ersetzt.

Den Rest der Produktion musste Gabriel alleine mit seinem Assistenten übernehmen, ich werde leider nicht für’s Bierbrauen bezahlt. In drei Wochen schaue ich wieder vorbei, um „unser“ Bier zu probieren.