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Minimalism: Space. Light. Object.

Der Minimalismus war ein radikaler Wendepunkt in der Kunstgeschichte und gilt als Reaktion auf den abstrakten Expressionismus. Während bei Letzterem ein hohes Maß an Interpretation nötig ist, entstand im New York der 1960er Jahre der Minimalismus mit Reduzierung auf das Nötigste, um eine direkte Begegnung von Kunstobjekt und Betrachter zu schaffen. Das lässt trotzdem noch viel Platz für Eigeninterpretationen und das Motto von Frank Stella „What you see is what you see“ kann nicht bei allen Kunstwerken einfach umgesetzt werden.

Sunflower Seeds von Ai Weiwei

Ai Weiwei, der wohl bekannteste Künstler der Ausstellung, veweist mit seinem Werk auf die unzähligen Arbeiter, die in Massenproduktionen chinesische Billigware herstellen. Die Sunflower Seeds des gleichnamigen Werks von 2010 wurden in der Porzellanstadt Jingdezhen von Keramikhandwerkern hergestellt und sind jeder für sich einzigartig.

Milchstein von Wolfgang Laib

Bei dem Deutschen Wolfgang Laib und seinem Milchstein von 1980 geht es um Rituale und Meditation. Meditation, während in dem viereckigen Marmorstein eine Vertiefung geschliffen wird, um diese in einem täglichen Ritual mit neuer Milch zu füllen. Dadurch entsteht eine glänzende Oberfläche die Raum für Reflektionen schafft. Ob für Kunst wirklich täglich frische Lebensmittel verwendet werden sollen, muss jeder für sich selbst entscheiden, ich halte nichts davon.

Impenetrable von Mona Hatoum

Impenetrable von Mona Hatoum hat mir am besten von den mehr als 100 Ausstellungsstücken gefallen. Mit etwas Abstand wirkt die Installation, als würde sie zu sich einladen und man könnte in ihr spazieren gehen. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich die herabhängenden Stäbe jedoch als Stacheldraht. Mona Hatoum stellt so das Potential von Spannung und Gewalt im Alltag dar und dass man diese oft nicht auf den ersten Blick erkennen kann. Von der Message abgesehen, sieht die 27 m³ große Installation beeindruckend aus: als würde sie im Raum schweben.

 

Noch bis zum 14. April 2019 läuft die Ausstellung über Minimalismus in Singapur in zwei Museen: in der National Gallery und im ArtScience Museum.