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Junge Singapurer finden die eigene Vergangenheit

„The Future of Our Pasts Festival” (TFOOPFest) läuft seit dem 16.2.2019 mit elf ganz unterschiedlichen Projekten, die von einem Pool junger Künstler und Kulturschaffender aus der Region ins Leben gerufen wurden. Bis zum 17. März findet das TFOOPFest an verschiedenen Orten in Singapur statt und erzählt bisher unbekannte Geschichten der Singapurer Bewohner.

Bildungsminister Ong Ye Kung eröffnete am vergangenem Wochenende das Festival im The Projector: „Mit dem Festival machen die jungen Schöpfer die Geschichte verständlicher und zugänglicher. Dies ist ein wichtiges Unterfangen, wenn wir versuchen, uns mit unserer Vergangenheit zu verbinden, ein besseres Verständnis unserer Geschichte zu erlangen und die Seele unserer Nation und unseres Volkes besser zu verstehen.“

Jane Zhang und Tinesh Indrarajah sind ein sogenanntes „mixed-race couple“. Sie ist als Tochter eingewanderter Chinesen in Wisconsin, USA geboren und aufgewachsen. Tinesh‘ Familie siedelte von Sri Lanka nach Malaysia über und wuchs in Taiping auf. Kennengelernt hat sich das Paar am Yale-NUS College und porträtiert in dem Dokumentarfilm „Rojak Romance“ sich selbst und seine Beziehung. Tinesh hat mir anhand vieler Familienfotos die Themen seiner Partnerschaft erläutert: Ist der Kulturenmix eine Herausforderung oder eine Bereicherung? Werden sie ihre zukünftigen Kinder viersprachig erziehen? Wie bringt man sich in die Kultur des Partners ein, ohne die eigene zu vernachlässigen?

Singapur ist ein Einwanderungsland

Seit Jahrhunderten schon kommen Menschen aus allen Ländern auf die südliche Halbinsel, um ihr geschäftliches Glück und auch das private zu finden. Aus diesen Mischehen sind neue, eigene Kulturen wie die der Peranakan entstanden.

„The Future of Our Pasts“ gibt den Akteuren die Möglichkeit, selbst ein Teil der Geschichte zu werden. Indem sie nachfragen, aufarbeiten und die Ergebnisse in ihren vielseitigen Projekten zusammentragen.

Wei Han hat seine persönliche Inspiration in den Erlebnissen seiner Mutter und Großmutter gefunden. „Factory (Super) Women“ ist ein Dokumentarfilm, der die Fabrikfrauen der 70er und 80er Jahre zu Wort kommen lässt, die den Weg zum wirtschaftlichen Erfolg des kleinen Landes, das keine eigenen Rohstoffe besitzt, bereiteten. Ihre bittersüßen Erinnerungen an die Fabrikarbeit – von Stress und Kämpfen am Fließband bis hin zum Gemeinschaftsgefühl und der Schwesternschaft unter den Kolleginnen – lassen besser verstehen, was die Arbeiterinnen geleistet haben.

Erzählung per Kunst

Das Programm des einmonatigen Festivals zeigt in verschiedenen Kunstformen wie Installationen, interaktive musikalische und theatralische Darbietungen und Filmvorführungen noch eine Menge weiterer Themen:

„ORchard: A Stroll Between Valleys“ zum Beispiel ist eine öffentliche Installation vorm Ngee Ann City in der Orchard Road. Wasserpfeifen lösen historische Schichten nacheinander ab, um einen Einblick in das ursprüngliche Gelände der Orchard Road und auf den Stamford Canal, einem natürlichen Bach, der einst durch das Tal verlief, zu ermöglichen.

Mehr Infos über diese und weitere Projekte des Festivals wie dem Sungei Road Thieves Market, der Sarong Party oder dem Project IDIOM gibt es hier:

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